Donnerstag, 27. Januar 2011

Gedanken zum Gedenken und zum Vergessen

HENRYK M. BRODER heute in der Welt:

(...) Da sich keine deutsche Regierung, nicht einmal die rot-grüne, dazu entschließen konnte, den 8. Mai, den Tag, an dem das Dritte Reich den Geist aufgab, zum Tag der Befreiung aller Deutschen zu erklären, wird ersatzweise der 27. Januar gefeiert. Die Feiern vermitteln allen Beteiligten das Gefühl, nicht nur die Opfer der Nazis zu ehren, sondern auch „ein Zeichen für die Zukunft“ zu setzen. Dabei handelt es sich um ein Ritual, das ebenso wohlfeil wie folgenlos ist. Statt „Nie wieder Auschwitz!“ könnte es auch „Die ,Titanic‘ darf nicht noch einmal untergehen!“ heißen. Denn entgegen einem weitverbreiteten Irrtum wiederholt sich Geschichte nicht, nicht einmal als Farce. Sie geht weiter. >mehr

(und sie wiederholt sich doch...) Sätze von Broder, die mir besonders gefallen:

Europa hat aus der Geschichte gelernt: Appeasement lohnt sich.

oder:

Die Welt ist genug verändert worden, es ginge jetzt darum, sie richtig zu beschreiben.
(aus einem Interview zur Schweizer Minarettinitiative > youtube