Samstag, 5. März 2011

Im Nahen Osten nichts Neues - ausser Israel keine Spur von Demokratie


Die deutschsprachigen linksdrehenden Medienkommentare zu Lage in Nahost, zur arabischen Welt im angeblich demokratischen Umbruch sind eine Mischung aus Blauäugigkeit und linker Arroganz gegenüber Israel. Der Judenstaat erhält zur Zeit aus den linken medialen Kommandozentralen von Herrn Zumach in Genf (Sonntags-Zeitung) bis zum Zürcher Tages-Anzeiger Handlungsanweisungen zum sofortigen Siedlungsstop u.ä. Tagesbefehle.

  • Man bejubelt die arabischen Massen im vermeintlichen Aufbruch zur Demokratie und diffamiert die einzige zur Zeit existierende Demokratie in Nahost als das Hindernis zum Frieden mit den Arabern. Ganz anders lesen sich Kommentare und Analysen aus israelischer Sicht, die nicht in die Jubelchöre der deutschen Dhmmis einstimmen und auch nicht dem Genfer Hochsitz der linkslastigen angebl. "Neutralität" (im Konsens mit dem antiisraelischen Diktatorenclub des UN-Menschenrechtsrats) zu
    Rechenschaft verpflichtet sind.

    Hier ein illusionsloserer Artikel von Guy Bechor (Yedioth Ahronot): Rechnet nicht mit Demokratie, der die Dinge realistischer sieht: http://widerworte.wordpress.com/rechnet-nicht-mit-demokratie/

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    Guy Bechor erinnerte Anfang Februar daran, dass man den ägyptischen Machtapparat und seine Basis nicht unterschätzen solle, die alte Machtpyramide sei durch die Demonstrationen nicht zum Einsturz gebracht worden. Auch wenn Mubarak inzwischen abgedankt hat, so hat doch die Armee noch das Heft in der Hand und wird es nicht so schnell abgeben an unorganisierte Demonstranten. (Don’t count on Democracy). Auch wenn Mubarak abgedankt hat, sind die Fundamente der Macht im "Alten Nahen Ostern" noch intakt, worin nach Guy Bechor sich die Situation in Ägypten von der in den übrigen arabischen Staaten im Aufruhr unterscheidet. Auch die Aussicht auf eine islamische Übernahme beurteilt der Autor sehr viel skeptischer als die westlichen Medien, die die islamischen Vorhaben weiterhin schönschreiben (und sich über das „khomeinistische Regime“ in Iran weithin ausschweigen).

    Ägypten liebt keine Unordnung. Es ist eine grosse Zivilisation, die jetzt seit 5000 Jahren als eine gewaltige Machtpyramide regiert wurde, sein einheimischer genetischer Code beinhaltet „soziale Ordnung“ und Abscheu angesichts von Anarchie, und am Ende des Tages hatte das Regime seine Legitimität wiedererlangt. Mit einem hohen Grad von Präzision erwies sich das Regime selbst als das Hindernis im Angesicht von Chaos, Hizbollah oder Al Kaida-Terror oder gewalttätigem politischem Islam.

    Machiavell schrieb, es gebe nichts Schrecklicheres als eine leidenschaftlich aufgewühlte Menge ohne einen Führer, aber er bemerkte auch, dass es auch nichts Schwächeres gebe. Und in der Tat, die Massen, die sich auf den Plätzen sammelten, hatten keinen Führer. (...)
    Ägypten – das sind nicht die Palästinenser oder Tunesien. Solange die Protestierenden dort keine wirkliche Macht haben, bleibt das Regime unangefochten. Aber andere Regime in der Region sind nicht so mächtig. Der erste Staat, der etwas zu befürchten hätte, ist der khomeinistische Iran, da wir schon die Keime der Rebellion gegen das Regime vor anderthalb Jahren sahen. Jedoch sind die Regime von Syrien, Saudi-Arabien und Jordanien ebenfalls im Fadenkreuz des politischen Islam, und diesen Staaten fehlt die grosse ägyptische Tradition von Repression und Regierungsmacht.
    Politische Islamgruppen beobachten die Entwicklungen mit einem Gefühl der Genugtuung. Sollte das Regime in Jordanien fallen, und das ist nicht länger unlogisch, oder sollte das in Syrien oder Saudi-Arabien geschehen, werden die Islamisten die grossen Gewinner sein. Und der Verkleidung der „Demokratie“ können diese Staaten in die Hände extremistischer religiöser Eiferer fallen. Das ist auch der Grund, weshalb die Hamas zur Zeit keinen Ärger macht, um Mahmoud Abbas’ Palästinenser-Behörde zu stürzen. Sie hofft, dass Obama Abbas einen Staat verschafft, und dann könnte die Hamas übernehmen. Sollte sie Judäa und Samaria jetzt übernehmen, würde es keinen Staat geben.
  • Und so wartet der politische Islam unter dem grünen Furnier von Demokratie und Stabilität in den Seitenlinien. Tunesiens islamischer Führer, Rashid Al-Ghannoushi, kehrte nach der Revolution zurück und bereitet seine Partei darauf vor, die demokratischen Wahlen im Land zu gewinnen. Er mag kein Amt anstreben, und doch wartet seine Islamistische Erweckungspartei auf ihre Stunde. Europa, das die demokratische Revolution in Tunesien pries, wird noch überrascht sein über das Ergebnis, das sich gerade vor seiner Haustür zusammenbraut.
  • (Originaltext:) http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-4027047,00.html