Mittwoch, 6. Oktober 2010

Feindbild Islamkritik

Hartmut Krauss (Hg.): Feindbild Islamkritik
Wenn die Grenzen zur Verzerrung und Diffamierung überschritten werden

Soeben erschienen im Verlag Hintergrund, Hrsg. Hartmut Krauss

"Um das innereuropäische Protestpotenzial gegenüber der islamischen Herrschaftskultur möglichst schon im Keim zu ersticken, haben muslimische Verbände mit staatlicher und medialer Unterstützung sowie im Verbund mit Konvertiten und islamophilen Kräften eine weit verzweigte Drohkulisse aufgebaut. Diese „Szene“ ist darauf ausgerichtet, Kritik am Islam per se in die Verdachtszone des „Rassismus“ und der „Fremdenfeindlichkeit“ zu rücken, um so von der Tatsache abzulenken, dass der Islam selber das religiös-ideologische Fundament einer autoritären, repressiven und reaktionären Herrschaftsformation bildet...."



Auch wenn wir uns auf dem Cover ein paar weibliche Köpfe mehr gewünscht hätten, z.B. die der französischen Frühaufklärerinnen nach Maria de Gournay (es gibt sie in Wort und Bild - siehe > "Le grief des femmes") und witzigerweise sogar der Schweizer Bundesrat mit dem patriarchalen Hintergund inzwischen mit einer Frauenmehrheit aufwartet bei seinen Paradefotos, die das "emanzipatorische" Cover des Hintergrund-Verlags überbieten, das an die Zeit vor der Frauen-bewegung erinnert, als die Intelligentsia vorzugsweise in Form von Herrenclubs auftrat inklusive männlichen Feminismusexperten..., so wollen wir auch nicht unbedingt alle die erlauchten Verteter der europäischen Geisteselite aus dem Käfig ihrer Gefangenschaft befreien; wir finden zum Beispiel, wenn diese Anmerkung bei Glasnost erlaubt ist, dass Papa Marx seine Zeit gehabt hat, ihn muss man nicht befreien, das hat schon die Generation Horkheimer, Lukacz und Bloch, Negt und Rabehl, Fetscher und last not least der grosse Emanzipator maitre Althusser besorgt, oder was wäre uns da noch verborgen geblieben? Auch Fritz und Frigga Haug (Wie rettet man die Frauenbewegung vor dem Femismus?) haben im "Argument" schon alle Klassengenossen nach ihren Bedürfnissen befreit, denen auch die Frauenrechte unter dem Islam völlig egal sind, die waren damals schon nichts als der "Nebenwiderspruch". Und Arthur Schopenhauer ziert als wohlgelittener Salongast immer noch die deutschen Herrenzimmer... Als er und die Hegelschüler sich an ihren Univeritäten tummeln konnten, hatten die intelligentesten Frauen ihrer Zeit noch keinen Zugang zur häheren Bildung der Academia, wo die totalen Theorien entworfen wurden, die bis heute das intellektuelle Koordinatensystem der Menschheitssbefreiungsstrategien zu sein beanspruchen, die immer noch am kleinen "Nebenwiderspruch" kranken, ihrem grossen blinden Fleck. Weder eine Marie le Jars de Gournay noch Harriet Taylor-Mill noch Wollstonecraft noch Hedwig Dohm konnten die Schulen besuchen, in denen ihre Väter oder Brüder oder Männer den Menschen definierten... die Haushälterinnen der Family of Marx hockten in einem ganz anderen Käfig als ihr "Befreier". Folglich erscheint der Nebenwiderspruch auch wieder nur ganz marginal in Gestalt der Alibifrau auf dem ambitionierten Aufklärungscover...
Aber seien wir nicht kleinlich, wir wünschen dem Buch viele geneigte Leser und aufmerksame echte Leserinnen!